Die EU hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, darunter das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 und die Förderung energieeffizienter Sanierung.
Das europäische Energienetz muss tiefgreifend umgestaltet werden, um die geplanten Mengen an erneuerbaren Energien aufnehmen zu können. Dies erfordert massive Investitionen in den Bau von Netzen, Speichern und Konvertern.
Gleichzeitig befindet sich Europa im digitalen Wandel. Daher muss eine moderne Telekommunikationsinfrastruktur in ganz Europa eine Investitionspriorität bleiben.
Das europäische Verkehrsnetz ist bei weitem nicht vollständig, und ein großer Teil davon verschlechtert sich aufgrund mangelnder Instandhaltung und gerät aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens zunehmend unter Druck, was zu wirtschaftlichen Verlusten führt. Extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel fordern ebenfalls ihren Tribut und machen eine Anpassung der Infrastrukturen an diesen Kontext erforderlich.
Der Bausektor wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, dass die EU ihre ehrgeizigen Klima- und Mobilitätsziele erreicht. In den meisten EU-Mitgliedstaaten sind jedoch nach wie vor erhebliche Verzögerungen bei der Umsetzung wichtiger Infrastruktur- und Wohnbauprojekte zu beobachten.
Oberste Priorität bei den Entscheidungsträgern sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene sollte es sein, weiterhin in Infrastrukturprojekte zu investieren und deren Durchführung zu beschleunigen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften zu fördern und die Umsetzung der Umweltziele zu beschleunigen.
Die TEN-V-Verordnung und die Verordnung über die Fazilität "Connecting Europe" sollten Anreize für Bauprojekte mit einem vergleichsweisen geringen CO2-Fußabdruck bieten, beispielsweise durch höhere EU-Zuschüsse oder niedrigere EU-Darlehenszinsen.
Investitionen in die Infrastruktur erfordern eine nachhaltige und verstärkte Finanzierung aus dem EU-Haushalt oder anderen Finanzierungsquellen. Ein ehrgeiziger europäischer Haushalt für die Zeit nach 2027 ist unerlässlich, wenn wir die Fristen für die Fertigstellung des Kernnetzes einhalten wollen. Außerdem müssen die sozioökonomischen Vorteile und die Steuereinnahmen, die sich aus solchen Investitionen ergeben, besser berücksichtigt werden.
Ein stärkeres Augenmerk sollte auf den Ausbau und die Instandhaltung des europäischen Verkehrsnetzes gelegt werden, um nicht nur die Sicherheit der Nutzer, sondern auch das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes zu gewährleisten. Eine gute Instandhaltung der Infrastrukturen zahlt sich nicht nur finanziell aus, da Ersatzinvestitionen vermieden werden, sondern auch ökologisch, da die Lebensdauer der Infrastrukturen verlängert wird und Emissionen vermieden werden. Zu diesem Zweck müssen die Erfordernisse und Kosten der Instandhaltung während des gesamten Lebenszyklus der Infrastruktur bereits in der Planungsphase von Infrastrukturprojekten berücksichtigt werden.
Gezielte und steigende Investitionen in den Klimaschutz sind erforderlich, um die Infrastruktur gegen die Gefahren des Klimawandels zu wappnen.
Eine Einheitslösung für alle stellt unangemessene Erwartungen an Länder und Regionen, die weiter vom Zentrum Europas entfernt sind. Die Bestimmungen zur Definition des TEN-V (Transeuropäisches Verkehrsnetz) müssen angepasst werden, um den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Länder und Regionen in Randlage Rechnung zu tragen.
FIEC und EIC haben sich im Rahmen der "EU-Ukraine-Fazilität" dafür ausgesprochen, im "Acquis Communautaire“ der EU festzulegen, dass alle wichtigen Lieferungen und Materialien, die aus EU-Mitteln finanziert und gemäß den EU-Vergaberichtlinien beschafft werden, Staatsangehörigen und juristischen Personen offen stehen sollten, die entweder in den EU-Mitgliedstaaten, im EWR, in Ländern des EU-Nachbarschaftsraums, einschließlich der Ukraine, oder in Ländern, die Heranführungshilfe erhalten, ansässig sind. Dies würde den umweltfreundlichen Übergang der EU-Wirtschaft stärken und eine effiziente Verwendung von EU-Mitteln für Bautätigkeiten gewährleisten.